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Geschichte |
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Technikgestützte Gesellschaftsvisionen
Im Zuge von Kriegsproduktion und damit verbundener technischer Forschung waren neuartige Einsatzmöglichkeiten von Rechenanlagen sichtbar geworden. Die mathematischen Grundlagen entstanden parallel zu den konzeptuellen und technischen Entwürfen der ersten elektronischen Großrechenanlagen. Unter den WissenschaftlerInnen und Militärs begannen Diskussionen, welche neuen Fragestellungen denn nun mit den großen, schnellen Maschinen angegangen werden könnten. Fragen und Problemstellungen, die bis dahin aufgrund der Menge von erforderlicher Rechenarbeit unmöglich zu behandeln gewesen waren: aus Metereologie, Astrophysik, Zahlentheorie, Linguistik, Entwicklungsbiologie, Psychologie, Maschinenbau oder Chemie.
Für zahlreiche Wissenschaftsbereiche bedeutete dies zugleich die erstmalige Mathematisierung von Forschungen wie von Produktentwicklungen. Aber auch die breite Öffentlichkeit beschäftigten die neuen Maschinen und deren viel beschworene Potentiale als "Elektronenhirn". Diskussionen über künstliche Intelligenz entbrandten. Zugleich wurden vor dem Eindruck der schrecklichen Wirkungen technikgestützter Waffen wie der Atombombe die gesellschaftlichen Bedrohungen thematisiert - ein bekanntes Beispiel ist George Orwells Erzählung "1984", die im Jahre 1949 veröffentlicht wurde und einen computerisierten Überwachungsstaat beschreibt.
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