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Informatik |
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Übersetzungsprogramme
Bei den Arbeiten mit der UNIVAC I konnten die ProgrammiererInnen einen ersten Schritt weg von der umständlichen Programmierung in Maschinensprache machen. Bisher mussten sie das Anwendungsproblem direkt in der Maschinensprache formulieren, damit es auf dem Rechner laufen konnte. Die neue Vorgehensweise basierte auf einem speziellen Code, der einen Zwischenschritt in der Bearbeitung des Anwendungsproblems auf dem Rechner erlaubte. So ließ sich nun ein Anwendungsproblem, also beispielsweise eine mathematische Gleichung, formulieren und konnte anhand einer Code-Tabelle Symbol für Symbol in den zweistelligen Code übertragen werden. Aus der Gleichung A=B+C wurde damit S0 03 S1 07 S2.
Das Anwendungsproblem wurde komplett in diesem Code aufgeschrieben. Zur Durchführung auf der UNIVAC wurde jede Anweisung einzeln über die Befehlskonsole der UNIVAC eingetastet. Ein Programm stand auf dem Computer bereit und übertrug den Code dann automatisch in die Nullen und Einsen der Maschinensprache; die Operationen wurden sofort von der Maschine ausgeführt. Dieses Übersetzungsprogramm in die Maschinensprache hatte Betty Holberton geschrieben.
Eine Anwendungsaufgabe nieder zu schreiben in einem Code - im mathematischen Sinne also in einer Sprache, die keinerlei Ähnlichkeit mit dem eigentlichen Maschinencode hat, war ein erster Schritt in Richtung Programmiersprachen. Holbertons Programm, das ein im C-10-Code geschriebenes Programm Anweisung für Anweisung übersetzte und nach jeder Anweisung direkt ausführte, war der erste sogenannte Interpreter. Ein bekanntes Beispiel aus den 80er Jahren für eine mit dem Interpreter-Konzept arbeitende Programmiersprache ist BASIC. Auf Taschenrechnern mit komplexeren mathematischen Funktionen finden sich noch heute ähnliche Verfahren.
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