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Informatik
FORTRAN

Mitte der 50er Jahre war die Abhängigkeit der AnwenderInnen von den Herstellerfirmen äußerst groß. Auch die Vielfalt der eingesetzten Systeme beunruhigte viele. Daher begannen Bestrebungen, Teile der Computersysteme zu standardisieren.

Ein Standardisierungsfeld wurden Programmiersprachen, für die Hersteller- und Maschinenunabhängigkeit garantiert werden sollte. Als erste standardisierte Programmiersprache entstand so die für den technisch-wissenschaftlichen Bereich gedachte Sprache FORTRAN. Von 1954-57 wurde dazu von IBM der erste Compiler entwickelt und dabei als Standard faktisch von IBM gesetzt. Tatsächlich hielt dieser FORTRAN Compiler 20 Jahre lang den Rekord für Codeoptimierung. FORTRAN wurde von wissenschaftlichen und militärischen Communities akzeptiert und ausgiebig im Raumfahrtbereich und in militärischen Projekten benutzt. Bis Mitte der 90er Jahre entstanden sieben erweiterte FORTRAN-Standards, die deutlich machen, dass diese Programmiersprache bis heute in bestimmten Anwendungsfeldern noch immer verbreitet ist.

Im Sechs-Personen-Team, das mit FORTRAN die erste kommerziell erfolgreiche High-Level-Language entwickelte, war Lois M. Haibt. Sie kam direkt aus dem College mit einem Abschluss in Mathematik und baute den Arithmetic Expression Analyzer, also den wirklichen Kern des FORTRAN-Compilers. Der Erfolg der Programmiersprache wird vielfach auch auf das außergewöhnlich freundliche, unautoritäre Klima im Projektteam zurückgeführt. Ein anderer Faktor war, dass das IBM-Management die Gruppe immer wieder gestärkt und in Schutz genommen hat, obwohl das Projekt deutlich mehr Zeit benötigte als vorgesehen war.