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Geschichte |
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Anfänge in Westdeutschland
Das Jahr 1955 sollte bedeutsam werden für die Computerentwicklung in Westdeutschland. Nach Ende des 2. Weltkriegs waren alle deutschen Patentrechte enteignet sowie der Industrie die Auflage gemacht worden, ihre Entwicklungen in Elektrotechnik vorab genehmigen zu lassen und Ergebnisse zu veröffentlichen. Im Nachkriegsdeutschland entstanden zunächst nur an den Hochschulen in Aachen, Darmstadt, Dresden, Göttingen und München in der Angewandten Mathematik sowie in der Nachrichtentechnik einzelne Arbeiten zu Digitalrechenanlagen, die teilweise an Forschungen während der Kriegszeit anknüpften und auf internationalen Kontakten basierten.
Im Jahre 1955 wurde die Bundesrepublik Deutschland über die Pariser Verträge in die NATO aufgenommen und als souverän anerkannt. Hiermit fielen die Einschränkungen für die Elektrotechnikindustrie. Da dies zeitgleich mit der ersten erfolgreichen industriellen Herstellung von Transitoren als Halbleiter-Bauelementen statt der Elektronenröhren lag, tat sich für die Industrie hierzulande die Chance auf, auf einem neu entstehenden Markt mit zu wirken.
Drei große Firmen der Elektro- und Nachrichtentechnik stiegen tatsächlich 1956 in die Entwicklung von Transistorcomputern ein: Siemens&Halske aus München, Standard Elektrik aus Stuttgart sowie Telefunken aus Backnang. Siemens brachte 1959 den weltweit ersten in Serie gefertigten Transistorcomputer namens Siemens-Digitalrechner 2002 heraus; er bestand aus ca. 10.000 Transistoren. SEL lieferte ab 1958 den transitorisierten Digitalrechner ER 56 aus, und Telefunken ab 1960 den TR 4, der weitaus schnellste unter den drei Modellen.
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