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Informatik |
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Hollerith-Maschinen
Für statistische Auswertungen kam um 1890 in Österreich und den USA ein System von Maschinen auf, die auf Lochkarten gespeicherte Daten verarbeiten konnten. Bis dahin hatten Lochkarten beispielsweise zur Steuerung von Webstühlen gedient, nun bildeten sie die Grundlage für die schnelle Speicherung vieler Daten und deren zügige Auswertung.
Besonders einflussreich waren die elektrischen Lochkartenanlagen des US-Amerikaners Herrman Hollerith (1860-1929), dessen Firma später die Basis für den IBM-Konzern bildete. Er erhielt 1889 ein Patent mit dem Titel "The Art of Compiling Statistics" für das Konzept einer elektrischen Lochkartenauswertungsmaschine, die er speziell für den Einsatz im Rahmen statistischer Erhebungen entwickelt hatte. In den USA wurden alle 10 Jahre Volkszählungen durchgeführt, die zunächst zur Erfassung der Wahlberechtigten und später für die Erhebung vieler anderer Daten dienten. Deren Auswertung nahm immer mehr Zeit in Anspruch: so dauerte die Auswertung der 10. Volkszählung 1880 ganze sieben Jahre.
Bei der 11. Volkszählung wurden Holleriths "Statistik-Klaviere" eingesetzt und die Daten konnten in nur zwei Jahren ausgewertet werden. Dazu wurden zunächst Lochkarten gedruckt, die für alle abgefragten Merkmale eine Markierung enthielten. Für jedes Befragungsergebnis musste an dieser Stelle auf der Karte ein Loch gestanzt werden. In elektrischen Sortiermaschinen konnten alle Karten mit Löchern an den gleichen Stellen herausgefiltert werden und schließlich wurden die vorsortierten Karten mit Tabelliermaschinen gezählt. Auf diese Weise ließen sich die Auswertungen auch mehrfach verändern und vielseitige Kombinationen von statistischen Merkmalen untersuchen. Die Lochkarte wurde hierdurch als Datenträger weltweit verbreitet.
Hollerith ließ ab 1896 größere Stückzahlen seiner Maschinen bauen und erweiterte sein Datenverarbeitungssystem um weitere Zusatzgeräte wie Kartenmischer oder Doppler. Doch der Erfolg blieb aus. Die Firma fusionierte nach einigen Jahren mit zwei anderen Büromaschinenherstellern und wurde im Jahre 1924 zur International Business Machines Corporation, kurz IBM, umbenannt.
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